Klassische Reitlehre

Die überlieferte Klassische, naturorientierte Reitlehre ist eine Jahrhunderte alte Lehre – entstanden zu einer Zeit, da das Pferd noch überlebenswichtig war. Diese uralte Lehre gilt uneingeschränkt noch heute! Die Klassische Reitlehre kommt aus der Militärreiterei und hat im ursprünglichen Sinne das Ziel ein Pferd korrekt, naturgemäß, schonend und bis ins hohe Alter leistungsfähig zu erhalten und im Sinne der H.Dv.12 auszubilden. Sie verlangt keine Bewegungsabläufe oder Haltungen, die ein Pferd nicht auch in Freiheit absolvieren würde. Das Pferd muss als Partner anerkannt und seine Persönlichkeit respektiert werden. Durch eine konsequente Grundausbildung, die auf gegenseitigem Verstehen und Vertrauen aufgebaut ist, müssen sich die physischen und psychischen Fähigkeiten des Pferdes entwickeln können.

Ein weiteres Ziel ist die Minimierung der Reiterhilfen. Schließen Sie einen Moment die Augen und stellen Sie sich folgendes vor:
Sie sind in der Lage, mit Ihrem Pferd durch feine Kommunikation einen gemeinsamen Tanz aufzuführen. Zwei Körper, die zusammen mit Leichtigkeit, Geschmeidigkeit und Kraft der Schönheit der Bewegung Ausdruck verleihen.
Reiten ohne Kraft und Gewalt, sondern mit Sanftmut und Grazie….
Zitat: Anja Beran

Viele Reiter träumen von einem leicht zu reitenden Pferd, das motiviert und konzentriert bei der Sache ist, dessen Bewegungen sich bequem sitzen lassen und bei dem minimale Hilfen ausreichen. Aber nicht jede Reitweise scheint diesem Ziel gerecht zu werden. „Mit Leichtigkeit“ darf dabei natürlich nicht mit „von alleine“ verwechselt werden. Im Gegenteil:
Lektionen der hohen Schule sind die Folge einer Langjährigen Ausbildung von Pferd und Reiter. Im Sinne des Pferdes und nicht gegen es.

In der klassischen Reitlehre gibt es keine schnellen Lösungen. Die Ausbildung ist hier kein Mittel zum Zweck, sondern ein gemeinsamer Weg.